Oft wird behauptet, man werde mit dem „grünen Daumen" geboren oder habe nie das Zeug dazu. Doch Gärtnern kann man lernen. Wissen über den Anbau und die Kultur von Pflanzen wurde früher selbstverständlich von Generation zu Generation weitergegeben. Im Zeitalter von PC und digitalen Medien ist das nicht mehr selbstverständlich und lässt so manchen zurückschrecken vor dem Wunsch nach einem Fleckchen Grün, dem eigenen Kleingarten.
Das muss nicht sein! Gartennachbarn und der Vereinsfachberater stehen mit Rat und Tat zur Seite. Und damit sich beim Neupächter einer Parzelle Gartenlust statt Gartenfrust breit macht, ist das „gewusst wie" besonders wichtig.
Unser Tipp: Der KOSMOS Verlag hat in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Deutscher Gartenfreunde (BDG) unter Leitung von Achim Friedrich ein Gartenbuch speziell für Kleingärtner herausgegeben, das seit Anfang Juni im Buchhandel erhältlich ist.
Einen Kleingarten pachten - das ist einfacher, als mancher denkt. Doch die Entscheidung für einen Kleingarten will sorgfältig durchdacht sein, prägt sie doch entscheidend das künftige Leben der ganzen Familie. Zur Entscheidungshilfe hier ein paar Fragen, die sich angehende Kleingärtner(-innen) zunächst unbedingt stellen sollten:
Alle Fragen mit "ja" beantwortet? Wunderbar! Dann könnte ein Kleingarten gut zu Ihnen passen.
KENNEN SIE DAS? Sie haben Lust auf sonnensatte Tomaten oder süße Erdbeeren - aber im Supermarkt gibt es nur geschmacksneutrale Einheitsware? Sie wollen mit Ihrer Familie fröhlich grillen - ohne dass sich Ihr Balkonnachbar über die angebliche Geruchsbelästigung beschwert? Sie sehnen sich nach einem verträumten Stündchen im Liegestuhl doch alles, was Sie haben, ist ein Klappstuhl im schattigen Hinterhof? Haben Sie schon mal an einen Kleingarten gedacht?
ICH UND EIN KLEINGARTEN? ALSO ICH WEISS NICHT... Sie denken bei Kleingarten an Gartenzwerge und genormte Heckenhöhen? Vergessen Sie's! Die ersten Gartenkolonien entstanden vor rund 200 Jahren. In dieser langen Zeit haben sie sich manches Klischee anstecken lassen müssen - und wieder abgeschüttelt.
Heute sind die kleinen Gärten das grüne Wohnzimmer mitten in der Stadt. Näher und unkomplizierter ist Erholung nicht zu haben. Hier treffen Junge auf Alte, Familien auf Singles, Professoren auf Handwerker. Was sie alle gemeinsam haben, ist die Freude an der Natur, das Vergnügen am Gärtnern und die Lust, im Grünen zu genießen. Kleingärten bieten Gemeinschaft - und lassen jedem seine Individualität. Es liegt an Ihnen, was Sie daraus machen.
In vielen öffentlichen Parks sind die mobilen Feuerstellen inzwischen gänzlich verboten. In Mehrfamilienhäusern müssen Mieter Einschränkungen beim sommerlichen Vergnügen auf dem Balkon hinnehmen. Kleingärten sind und bleiben damit das Grillparadies Nummer eins. Zwar heißt es auch hier Rücksicht nehmen auf den Parzellennachbarn. Doch von Totalverboten und strengen Reglements halten die Kleingärtnervereine nichts. „Grillen ist ein Stück Kleingartenkultur, und das soll auch so bleiben“, sagt Rolf Neuser, Sprecher des Bundesverbandes Deutscher Gartenfreunde (BDG).