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Chronik
Als im Juni 1931 von einigen mutigen Männern ein Gartenverein gegründet werden sollte, war die politische Lage nicht gerade rosig. Arbeitslosigkeit und politische Wirren wirkten sich nicht optimistisch auf die Gemüter aus. Aber die Leute schafften es eine Gemeinschaft zu gründen.
So entstand der Gartenverein Dammweg. Nun fehlte nur noch ein Vereinsheim, das zwei Jahre später gebaut und nach Jahren erweitert wurde. Während des Krieges wurde das Vereinshaus durch Bombeneinwirkung schwer beschädigt. Durch tatkräftiges Eingreifen der Mitglieder wurde es in kurzer Zeit wieder nutzbar gemacht. Als dann 1960 der Windfang gebaut und 1979 eine Fertiggarage als Geräteschuppen aufgestellt wurde, war das Vereinsheim, wie es heute noch ist, fertig. Natürlich wurde immer wieder restauriert, erneuert und renoviert.
Nur die Toiletten, die als "Plumpsklos" in einem gebührenden Abstand erstellt wurden, entsprachen nicht mehr den Vorschriften für Getränkeausschank. Also packten die Mitglieder 1991 wieder tatkräftig zu, um neue Toiletten mit Wasserspülung, die an die Kanalisation an der Mittelriede angeschlossen wurde, zu errichten. Jetzt war unser Vereinsheim komplett und es konnten wieder fröhliche Gartenfeste und Feiern darin gefeiert werden.
Bis im Oktober 1997 ein Brand ausbrach. Wieder mussten die Mitglieder fest zupacken, um alles in Ordnung zu bringen, was auch schnell gelang.
Alle hofften, nun ein paar Jahre Ruhe zu haben. Es dauert jedoch nur bis zum Sommer 2002 und ein Hochwasser breitete sich über unseren Verein aus. Das ganze Gelände stand unter Wasser.
Nachdem alles Unbrauchbare weggeräumt war und die Gartenfreunde sich auf den Winter vorbereiteten, kam im südlichen Teil im Januar 2003 nochmals das Wasser, diesmal mit Schnee vermischt. Auch 2013 war es wieder soweit: Die Mittelriede und die Wabe sorgten dafür, dass die Gärten unter Wasser standen. Viele wollten nach diesem erneuten Fiasko schon aufgeben, haben es aber nochmals versucht und sind heute froh, dass sie ihre Gärten noch haben.
Nochmal zurück ins Jahr 1936: Das VW-Werk in Wolfsburg brauchte eine Zubringerstrecke. Diese wurde zum Leidwesen der "Dammweger" im großen Bogen durch unsere Anlage gelegt. Etliche Gärten gingen verloren. Seither besteht unsere Anlage aus zwei Teilen. Dies ist zwar der Gemeinschaft nicht gerade förderlich, aber auch nicht schädlich, denn der Zusammenhalt der Gartenfreunde ist geblieben.
Als 1998 die Bahn eingestellt wurde, freuten sich alle Gartenfreunde. Doch bis 2000 fuhr noch wöchentlich eine Lok mit Anhänger zu der Firma Schrott-Wagner. Die Gleise und der Schotter wurden erst 2005 entfernt. Doch bis heute ist unklar, was mit dem Bahndamm geschieht. Es weiden jetzt Heidschnucken dort. Für die Gärtner und deren Kinder und Enkel ein schöner Anblick.
Die Gartenfreunde wollten in ihren Gärten auch kochen, es fehlte jedoch noch immer eine Wasserversorgung vom städtischen Leitungsnetz. Nach langwierigem Schriftverkehr mit dem damaligen Eigentümer, der Stadt und dem Verein lief 1965 endlich das ersehnte Nass aus unserer neuen Leitung. Doch nach dem Wasser sollte natürlich auch Strom her. Nach vielen Mühen gingen den Gärtner dann die Lichter auf. Die Frauen konnten nun das Kaffeewasser auf dem elektrischen Herd kochen und die Männer hatten wohltemperiertes Bier aus dem Kühlschrank.
Es darf nicht unerwähnt bleiben, dass außer dem Bau des Vereinshauses, Wasser- und Elektroleitungen auch die allgemeine Vereinsführung den jeweils Verantwortlichen viel viel Arbeit machte und macht.
Zum Schluss sei noch gesagt, dass unser Verein nicht so alt geworden wäre, hätte die Gemeinschaft nicht immer wieder zusammengehalten und gemeinsam angepackt.